Amarone

Amarone

Amarone della Valpolicella gehört zu den bekanntesten Weinen Italiens. Die Appellation liegt in Venetien und umfasst mehrere Gemeinden in der Provinz Verona. Amarone entsteht durch die Appassimento-Methode, bei der Trauben nach der Lese über Monate getrocknet werden. Die Weine unterliegen strengen Produktionsvorgaben und zeichnen sich durch Konzentration und Komplexität aus.

Anbaugebiet und geografische Struktur

Das Anbaugebiet Valpolicella erstreckt sich über rund 8.000 Hektar nördlich von Verona. Die Appellation Amarone della Valpolicella DOCG umfasst drei Hauptbereiche: Valpolicella Classica, Valpantena und Valpolicella Orientale.

Die Böden variieren je nach Lage. In Valpolicella Classica dominieren Kalkstein und Mergel. Die Region Valpantena weist mineralreiche Böden auf. In Valpolicella Orientale überwiegen vulkanische und lehmhaltige Strukturen. Diese geologischen Unterschiede beeinflussen die Stilistik der Weine.

Das Klima ist gemäßigt mit warmen Sommern und kühlen Wintern. Die Nähe zum Gardasee und zu den Lessinischen Alpen sorgt für gute Luftzirkulation. Die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht fördern die Aromabildung in den Trauben.

Anzahl der Winzer und Produktionsstruktur

Mehr als 300 Weingüter produzieren Amarone della Valpolicella. Die meisten Betriebe befinden sich in Familienbesitz. Einige große Kellereien vermarkten ihre Weine international. Viele Winzer bewirtschaften ihre Weinberge nach nachhaltigen oder biologischen Prinzipien.

Die Produktionsmenge unterliegt strengen Vorgaben. Der durchschnittliche Ertrag liegt bei etwa 48 Hektolitern pro Hektar. Die jährliche Gesamtproduktion beträgt rund 15 Millionen Liter. Die lange Trocknungszeit der Trauben reduziert das Volumen der Mostausbeute erheblich.

Ursprung des Amarone

Das Besondere an diesem Wein ist sein Herstellerverfahren, das ähnlich ist, wie das eines Süßweines. Eigentlich war der Süßwein zuerst da. Der sogenannte Recioto della Valpolicella, der sehr ähnlich zum Portwein ist. Dann ging etwas schief bei der Herstellung und man erhielt keinen süßen Wein mehr, sondern einen trockenen. Der Amarone war geboren. Übrigens der wesentliche Unterschied zwischen Portwein und unserem Recioto ist, das man bei Portwein Branntwein hinzu gibt während man beim Recioto den Zuckergehalt einzig allein durch die getrockneten Trauben erreicht.

Vinifikation und Qualitätsmerkmale

Die Appassimento-Methode prägt Amarone. Die Trauben trocknen nach der Lese auf speziellen Gittern oder in gut belüfteten Räumen über drei bis vier Monate. Während dieses Prozesses verlieren sie bis zu 40 Prozent ihres Gewichts. Die Gärung erfolgt langsam, oft über mehrere Wochen. Der Alkoholgehalt steigt durch die konzentrierte Zuckermenge.

Amarone della Valpolicella reift mindestens zwei Jahre in Holzfässern. Amarone Riserva benötigt eine Reifezeit von mindestens vier Jahren. Traditionelle Erzeuger setzen auf große Fässer aus slawonischer Eiche, während moderne Produzenten kleinere Barriques verwenden.

Die Weine bestehen aus einer Cuvée typischer Valpolicella-Rebsorten. Corvina bildet die Hauptsorte und bringt Struktur. Rondinella ergänzt Fruchtaromen. Molinara und Oseleta tragen zur Komplexität bei.

Die Farbe zeigt dunkle, tiefrote Töne. Die Struktur ist kräftig, die Tannine gut eingebunden. Amarone besitzt einen hohen Alkoholgehalt, oft zwischen 15 und 17 Prozent.

Amarone Weinbeschreibung

Amarone ist ein intensiver und komplexer Wein aus der italienischen Region Venetien. Hier ist eine allgemeine Weinbeschreibung:

Farbe: Die Farbe von Amarone ist tief und konzentriert, oft mit einem Rubinrot oder Purpurton.

Aroma: Das Aroma von Amarone ist komplex und vielfältig, mit Noten von reifen Früchten wie Pflaume, Kirsche und roter Johannisbeere, sowie Gewürzen wie Zimt, Nelke und Pfeffer.

Geschmack: Im Geschmack ist Amarone warm und reichhaltig, oft mit einer Kombination aus reifen Früchten, Gewürzen und einem Hauch von Trockenfrüchten. Die Tannine sind meist reif und weich, was dem Wein eine gute Struktur verleiht.

Struktur: Amarone ist ein körperreicher Wein mit einer guten Struktur und Tanninintegration.

Abgang: Der Abgang von Amarone ist langanhaltend und intensiv, mit einem Nachgeschmack von Früchten und Gewürzen.

Amarone ist ein hervorragender Wein, der zu vielen Gerichten passt, darunter reiche Fleisch- und Käsegerichte, aber auch gut zu feinen Desserts.

Welche Rebsorten sind im Amarone?

Der Amarone besteht aus verschiedensten Rebsorten. Diese Rebsorten sind in den DOCG Regeln relativ klar festgelegt. Damit enthält ein Amarone immer Corvina Trauben. Der exakte Name ist Corvina Veronese. Davon sind zwischen 95% und 45% enthalten. Die zweite wichtige Rebsorte im Bunde ist die Rondinella. 5%-30% sind zugelassen. Darüber hinaus dürfen noch lokale, regionale Rebsorten beigegeben werden, die in der Region Verona zugelassen sind.

Was ist das besondere an Amarone ?

Amarone Wein ist ein Cuvee aus einer Reihe von Rebsorten aus den Valpolicella Gegend. Allein dadurch entsteht bereits ein komplexer Wein. Dazu kommt der sehr aufwendige Prozess der Herstellung, durch den Trocknungsprozeß der Trauben. Hinzu kommen die Regeln des DOCG, die man einhalten muss um einen Amarone zu produzieren. Heraus kommt ein wirklich besonderer Wein.

Bedeutung von Amarone in der Region Valpolicella

Amarone della Valpolicella nimmt eine zentrale Rolle im Weinbau der Region ein. Der Wein erzielt hohe Marktpreise und gehört zu den wichtigsten Exportprodukten Venetiens. Die größten Absatzmärkte sind die USA, Deutschland, Großbritannien und Skandinavien.

Die wirtschaftliche Bedeutung zeigt sich auch im wachsenden Weintourismus. Viele Weingüter bieten Verkostungen und Führungen an. Die Region Valpolicella profitiert von der internationalen Nachfrage nach hochwertigen Weinen.

Weitere Weine der Valpolicella-Region

Neben Amarone della Valpolicella DOCG gibt es weitere Valpolicella-Weine mit unterschiedlichen Stilistiken.

Valpolicella DOC entsteht aus denselben Rebsorten wie Amarone, wird jedoch ohne Trocknung der Trauben produziert. Der Wein ist leichter und fruchtbetonter.

Valpolicella Ripasso DOC nutzt die Technik des Ripasso-Verfahrens. Dabei wird Valpolicella-Wein auf den Trester des Amarone gegeben, wodurch er mehr Struktur und Tiefe erhält. Die Methode verleiht dem Wein zusätzliche Fülle.

Recioto della Valpolicella DOCG entsteht ebenfalls durch Appassimento, wird jedoch süß ausgebaut. Die natürliche Restsüße bleibt durch frühzeitiges Abstoppen der Gärung erhalten.

Was heißt Amarone auf deutsch?

Man kann das Wort Amarone vom italienischen "amaro" ableiten, was so viel wie "bitter" bedeutet. Damit meinte man die Bitternote, die der ein oder andere im Amarone zu finden meinte. Ich persönlich finde keine Bitternoten im Amarone.

Bedeutende Amarone-Weingüter

Mehrere Weingüter haben sich durch konstante Qualität einen Namen gemacht.

Quintarelli zählt zu den bekanntesten Erzeugern und gilt als Pionier des Amarone. Das Weingut setzt auf traditionelle Methoden und lange Reifezeiten.

Dal Forno Romano kombiniert moderne Kellertechnik mit selektiver Lese. Die Weine besitzen hohe Konzentration und Struktur.

Allegrini verbindet Innovation mit regionaler Tradition. Der Betrieb gehört zu den führenden Exporteuren von Amarone.

Tommasi produziert klassische Amarone-Weine mit langer Lagerfähigkeit. Die Familie besitzt Weinberge in mehreren Valpolicella-Zonen.

Masi setzt auf traditionelle Appassimento-Techniken und experimentiert mit neuen Vinifikationsmethoden. Das Weingut gehört zu den größten Amarone-Produzenten.

Was kostet ein Amarone Wein?

Eine beliebte Frage ist die nach dem Preis von Amarone Weinen. Die Einstiegsamarone Weine starten bei 29,- Euro. Dies sind dann bereits Winzerweine, gute Weine, die bereits die Komplexität und den Charakter voll erkennen lassen. Es gibt immer mal wieder Amarone Weine ab 15,- Euro bei deutschen Discountern, wie Lidl oder Aldi, die aber in der Regel lieblose Massenproduktionen sind. Man schmeckt den Unterschied deutlich. Dann gibt es richtig gute Amarone Weine, die ab 60,- Euro starten und dann bis 300,- Euro pro Flasche reichen. 

Warum ist ein Amarone so teuer?

Wenn man sich das aufwendige Verfahren und den Aufwand auf den Feldern anschaut, wird auch der relativ hohe Preis für den Amarone klar und verständlich. Man muss sich vorstellen, dass man so auch deutlich weniger Wein aus den Trauben bekommt, da der größte Teil der Flüssigkeit ja verdunstet. Die Winzer brauchen doppelt so viel Trauben, wie bei der Herstellung eines normalen Weins.

Fazit

Amarone della Valpolicella DOCG besitzt eine herausragende Stellung im italienischen Weinbau. Die Kombination aus traditioneller Appassimento-Methode, strengen Produktionsvorgaben und der einzigartigen Stilistik macht den Wein international begehrt. Winzer investieren in Qualität und nachhaltigen Anbau, um die Zukunft dieser Appellation zu sichern. Die Region Valpolicella bietet mit ihren unterschiedlichen Weintypen eine große Bandbreite an Stilrichtungen und bleibt ein bedeutendes Zentrum des italienischen Weinbaus.