Arneis

Arneis

Viele Menschen denken bei piemontesischen Weinen zuerst an Barolo oder Barbaresco. Doch das Piemont kann auch weiß. Die Rebsorte Arneis zeigt, dass diese Region nicht nur mit Rotwein überzeugt. Arneis bietet Frische, Frucht und Eleganz. Viele Weinfreunde entdecken ihn erst auf den zweiten Blick. Doch wer sich darauf einlässt, bekommt einen spannenden und vielseitigen Weißwein ins Glas.

Das Anbaugebiet von Arneis

Arneis stammt aus dem Piemont im Nordwesten Italiens. Das Hauptanbaugebiet liegt in der Region Roero, nordwestlich von Alba. Dort wachsen die Reben auf sandigen, kalkhaltigen Böden. Diese geben den Weinen eine feine Mineralität und eine besondere Frische. Die Lage auf den Hügeln sorgt für viel Sonne am Tag und kühlere Temperaturen in der Nacht. So reifen die Trauben langsam und bewahren ihre Aromen.

Auch in anderen Teilen des Piemont pflanzen Winzer Arneis an, zum Beispiel in Teilen von Langhe und Monferrato. Aber Roero bleibt das Herzstück der Sorte. Deshalb heißt der bekannteste Wein aus dieser Traube auch Roero Arneis DOCG.

Anbaufläche und Produktionsmenge

In den 1970er-Jahren galt Arneis fast als ausgestorben. Viele Winzer zogen andere Sorten vor. Nur wenige Rebstöcke standen noch in den Weinbergen. Doch einige Weingüter glaubten an die Sorte. Sie begannen, Arneis neu anzupflanzen und besser auszubauen.

Heute wachsen wieder über 900 Hektar Arneis im Piemont. Jährlich entstehen daraus mehrere Millionen Flaschen. Besonders Roero Arneis DOCG hat sich einen Namen gemacht. Aber auch einfache Arneis-Weine überzeugen durch ihre Trinkfreude und Frische.

Winzer mit Leidenschaft für Arneis

Viele piemontesische Winzer setzen inzwischen wieder auf Arneis. Sie schätzen die Vielseitigkeit der Sorte. Einige wichtige Namen sind:

Bruno Giacosa – Ein legendäres Weingut, das schon früh auf Arneis gesetzt hat. Die Weine zeigen viel Tiefe und Eleganz.

Vietti – Produziert Arneis aus besten Lagen und kombiniert Tradition mit Innovation.

Malvirà – Ein Vorreiter in Roero mit viel Erfahrung im Anbau dieser Sorte.

Matteo Correggia – Ein junger, kreativer Betrieb, der moderne Arneis-Weine mit Charakter erzeugt.

Deltetto – Bekannt für feine, mineralische Weiße aus Arneis.

Diese Winzer beweisen, dass Arneis mehr kann als nur "leicht und frisch". In guten Händen zeigt er Komplexität, Struktur und sogar Reifepotenzial.

Eigenschaften der Rebsorte Arneis

Arneis gilt als eher anspruchsvolle Rebsorte. Die Traube reift relativ früh. Sie verlangt gute Pflege im Weinberg, weil sie empfindlich auf Krankheiten reagiert. Die Beeren haben eine dünne Schale und müssen rechtzeitig gelesen werden. Sonst verliert der Wein an Frische.

Im Keller arbeiten Winzer meist ohne Holz, um die Frucht und die feinen Aromen zu erhalten. Manche setzen auf kurze Reife im Stahltank. Andere experimentieren mit Schalenkontakt oder Naturweinmethoden. Aber der Fokus bleibt fast immer auf Frische, Klarheit und Ausdruck.

So schmeckt Arneis

Arneis-Weine duften fein und elegant. Typische Aromen sind:

Birne und Apfel – Fruchtig, aber nicht aufdringlich

Weiße Blüten – Jasmin, Kamille und Holunder

Zitrusfrüchte – Zitrone, Grapefruit, Limette

Krautrige Noten – Fenchel, Anis oder Heu

Mandel und Nuss – Besonders im Abgang

Am Gaumen zeigt sich Arneis oft trocken, mit mittlerem Körper und lebendiger Säure. Er wirkt harmonisch und klar. Gute Vertreter bieten Tiefe und bleiben lange am Gaumen. Manche Arneis-Weine überraschen mit feiner Cremigkeit. Andere bleiben kühl und straff. Die Vielfalt macht die Rebsorte so spannend.

Verschiedene Stile von Arneis

Arneis zeigt sich in verschiedenen Gewändern. Viele Winzer erzeugen frische, fruchtige Weine für den sofortigen Genuss. Diese passen gut zu Sommerabenden oder leichten Speisen. Andere bauen Arneis auf der Hefe aus oder lassen ihn im Holz reifen. Dann gewinnt der Wein an Tiefe und Struktur.

Einige Winzer wagen sogar die Herstellung von Schaumwein aus Arneis. Diese Spumante-Versionen zeigen viel Frische und Eleganz. Auch als Naturwein oder orange wine findet man Arneis inzwischen immer öfter.

Arneis und Essen – eine gelungene Kombination

Arneis passt wunderbar zur italienischen Küche. Die feine Aromatik und die frische Säure machen ihn zu einem vielseitigen Essensbegleiter:

Vorspeisen – Vitello tonnato, Carpaccio oder Bruschetta

Fischgerichte – Gebratener Fisch, Meeresfrüchte, Sushi

Gemüse – Spargel, Zucchini, Fenchel oder Artischocken

Risotto und Pasta – Mit Kräutern, Pilzen oder Zitrone

Weicher Käse – Robiola, Tomino oder frischer Ziegenkäse

Durch seine Vielseitigkeit begleitet Arneis viele Gerichte mit Leichtigkeit, ohne sie zu überdecken.