Canaiolo Nero

Canaiolo Nero

Die Rebsorte Canaiolo Nero ist eine traditionsreiche, autochthone Rotweintraube aus Italien, insbesondere aus der Toskana. Obwohl sie heute weniger bekannt ist, spielte sie historisch eine bedeutende Rolle in der italienischen Weinherstellung, insbesondere als Bestandteil des klassischen Chianti.


Aussehen der Rebe und Traube

Die Canaiolo Nero-Rebe zeichnet sich durch mittelgroße, oft lockerbeerige Trauben aus. Die Beeren sind rundlich bis oval und besitzen eine blauschwarze bis violette Schale mit einer dicken Wachsschicht. Die Blätter sind meist fünflappig, dunkelgrün und leicht blasig. Die Rebe hat eine offene Triebspitze, die stark wolligweiß behaart ist, mit leichtem rötlichem Anflug. Die jungen Blätter sind ebenfalls wollig behaart und rötlich gefärbt. 


Geschmack und Nuancen

Weine aus Canaiolo Nero präsentieren sich in der Regel mit einer tiefen, rubinroten Farbe. Im Bouquet dominieren Aromen von reifen roten Früchten wie Kirschen und Pflaumen, ergänzt durch florale Noten von Veilchen und Kräutern. Am Gaumen zeigen sich die Weine samtig, vollmundig und mit einer leichten Bitterkeit im Abgang, was ihnen eine besondere Charakteristik verleiht. Die Tannine sind weich, und die Weine besitzen eine moderate Säure, was sie angenehm trinkbar macht. 

Canaiolo Nero Geschmacksprofil

Boden und Anbaugebiete

Canaiolo Nero gedeiht am besten auf gut durchlässigen, kalkhaltigen Böden in hügeligen Lagen. Die Rebe bevorzugt warme, trockene Klimabedingungen und ist relativ widerstandsfähig gegenüber Trockenheit. Allerdings ist sie anfällig für bestimmte Pilzkrankheiten, weshalb eine sorgfältige Pflege im Weinberg erforderlich ist. Hauptanbaugebiete sind die Toskana, insbesondere die Regionen rund um Florenz und Siena, sowie Umbrien und Teile von Latium und Sardinien. 

Canaiolo Nero Wein

Anbaufläche und Bedeutung

Die Anbaufläche von Canaiolo Nero hat in den letzten Jahrzehnten abgenommen. Während in den 1990er Jahren noch über 4.000 Hektar mit dieser Rebsorte bestockt waren, betrug die weltweite Anbaufläche im Jahr 2013 nur noch etwa 1.068 Hektar. Trotz des Rückgangs erlebt Canaiolo Nero derzeit eine kleine Renaissance, da Winzer ihr Potenzial für elegante, fruchtbetonte Weine wiederentdecken.