Wein aus den Abruzzen

Wein aus den Abruzzen

Die Abruzzen sind eine etwas unterschätzte Region was den Wein angeht. Die Gegend um Pescara hat aber einiges zu bieten. Hier findet man alles, von hohen Bergen, auf denen man Skifahren kann bis zum tollen Stränden. Will man in Deutschland Wein aus den Abruzzen kaufen, sollte man darauf achten, das er vom Winzer stammt und nicht von irgendwelchen großen Abfüllern. Vorausgesetzt man legt auf Qualität beim Wein wert. Man findet immer mehr Weine, die von Industriebetrieben aufgekauft und irgendwo in Italien abgefüllt werden.

Ein weiterer Trend in den Abruzzen ist es, kleinere DOC Gebiete zuzulassen. Das Gebiet Montepulciano d'Abruzzo DOC umfasst sehr viel unterschiedliche Zonen mit somit unterschiedlichen Geschmacksnuancen, die aber alle unter dieses DOC Gebiet fallen. Hier werden mehr und mehr kleine DOC Gebiete wie Villamagna DOC oder Cerasuolo DOC geschaffen, um sich zu differenzieren.

Geographie

Die Abruzzen, eine Region im mittleren Italien, erstrecken sich vom Apennin-Gebirge bis hin zur Adriaküste. Diese geografische Lage schafft ideale Bedingungen für den Weinbau. In der Region werden hochwertige Weine produziert, die nicht nur innerhalb Italiens, sondern auch international Anerkennung finden. Mit über 33.000 Hektar Rebfläche gehört die Region zu den größeren Weinbaugebieten Italiens. Die Abruzzen stehen für eine beeindruckende Kombination aus Tradition, Innovation und einer besonderen Verbindung von Klima und Boden.

Die Anbaufläche der Abruzzen erstreckt sich über sanfte Hügellandschaften, die zum Meer hin abfallen, sowie über höhere Lagen in der Nähe des Apennins. Diese Heterogenität der Landschaft führt zu vielfältigen Anbaubedingungen. Die Nähe zur Adria sorgt für ein gemäßigtes Klima mit kühlen Nächten, während die Höhenlagen der Berge eine natürliche Frische in die Weine bringen. Diese Kombination erlaubt den Winzern, Weine mit einer guten Balance zwischen Säure, Frucht und Struktur zu erzeugen.

Rebsorten in den Abruzzen

Die Abruzzen sind vor allem für zwei Rebsorten bekannt: Montepulciano und Trebbiano. Montepulciano ist die bedeutendste rote Rebsorte der Region und nimmt einen Großteil der Rebfläche ein. Aus ihr wird der berühmte Montepulciano d’Abruzzo gekeltert, ein Wein, der für seine tiefrote Farbe und seine Aromen von dunklen Beeren, Kirschen und Gewürzen geschätzt wird. Montepulciano zeichnet sich durch eine hohe Anpassungsfähigkeit aus und gedeiht sowohl in den höheren, kühleren Gebieten als auch in den wärmeren Küstenregionen. Die Trauben reifen spät und entwickeln dadurch eine ausgeprägte Fruchtigkeit und weiche Tannine.

Trebbiano, die wichtigste weiße Rebsorte der Abruzzen, wird in verschiedenen Varianten angebaut. Der Trebbiano d’Abruzzo ist ein frischer, leichter Weißwein mit Aromen von Zitrusfrüchten und grünem Apfel. Die Rebsorte ist ertragreich und wird oft in größeren Mengen produziert. Dennoch gibt es Winzer, die sich auf hochwertige Interpretationen von Trebbiano konzentrieren und zeigen, dass diese Sorte auch komplexere Weine hervorbringen kann. Neben Trebbiano werden auch andere weiße Sorten wie Pecorino und Passerina in kleineren Mengen kultiviert. Beide autochthonen Rebsorten erleben in den letzten Jahren eine Renaissance und stehen für die Rückbesinnung auf die regionalen Weintraditionen.

Die Unterregionen der Abruzzen

Die Region Abruzzen teilt sich in vier Provinzen: L’Aquila, Chieti, Pescara und Teramo. Die Provinz Chieti dominiert den Weinbau und stellt etwa 75 Prozent der gesamten Weinproduktion der Abruzzen. Hier liegt auch der Ursprung vieler DOC-Weine der Region, insbesondere des Montepulciano d’Abruzzo. Die Provinz Teramo hat sich durch die Appellation Montepulciano d’Abruzzo Colline Teramane DOCG einen besonderen Ruf erworben. Diese Weine zeichnen sich durch ihre elegante Struktur und ihr Alterungspotenzial aus.

Abruzzen - Villamagna

Terroir

Die Böden in den Abruzzen sind ein weiterer Faktor, der die Qualität der Weine beeinflusst. In den Hügellandschaften dominieren kalkhaltige und lehmige Böden, während in den höheren Lagen auch sandige und steinige Böden vorkommen. Diese Vielfalt ermöglicht es den Winzern, unterschiedliche Stile zu entwickeln. Die kalkhaltigen Böden verleihen den Weinen Frische und Struktur, während die wärmeren Böden in Küstennähe reifere und körperreichere Weine fördern.

Geschichte

Der Weinbau in den Abruzzen ist tief in der Geschichte und Kultur der Region verwurzelt. Bereits die Etrusker nutzten die fruchtbaren Böden, um Wein anzubauen. Später trugen die Römer dazu bei, die Weinbaukunst weiterzuentwickeln. Heute ist die Region ein Ort, an dem Tradition und moderne Techniken Hand in Hand gehen. Viele Winzer kombinieren traditionelle Methoden, wie den Ausbau in großen Holzfässern, mit modernen Verfahren, um die Qualität und Konsistenz ihrer Weine zu verbessern.

Weinhersteller

Neben den großen Genossenschaften, die einen wesentlichen Anteil der Produktion ausmachen, gibt es auch eine wachsende Zahl an kleinen, unabhängigen Weingütern, die auf handwerkliche Herstellung setzen. Diese Betriebe legen Wert auf nachhaltigen Anbau, manuelle Lese und geringe Erträge, um konzentrierte und hochwertige Weine zu erzeugen. Dies sind die Weingüter auf die wir uns spezialisiert haben.

Eine Besonderheit der Region ist die große Bandbreite an Weinstilen. Während der Montepulciano d’Abruzzo und der Trebbiano d’Abruzzo die bekanntesten Vertreter sind, bieten die Abruzzen auch Roséweine, sogenannte Cerasuolo, sowie süße Dessertweine aus spät geernteten Trauben. Besonders der Cerasuolo d’Abruzzo verdient Aufmerksamkeit, da er sich durch seine kräftige Farbe und fruchtbetonte Aromatik von anderen Roséweinen abhebt.

Wir haben zwei Weingüter aus den Abruzzen im Portfolio.